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  • Mittelformat vs. Kleinbild – Welches Filmformat passt zu dir?

    Mittelformat vs. Kleinbild – Welches Filmformat passt zu dir?

    Die Wahl des richtigen Filmformats ist eine der grundlegendsten Entscheidungen in der analogen Fotografie. Während die meisten mit Kleinbild (35mm) beginnen, entdecken viele mit wachsender Erfahrung die besonderen Qualitäten des Mittelformats. Aber welches Format ist das richtige für dich? In diesem Artikel vergleichen wir die beiden Systeme hinsichtlich Handhabung, Bildästhetik und fotografischem Ansatz – damit du herausfinden kannst, was am besten zu deinem Stil passt.


    Was ist Kleinbildfilm?

    Kleinbildfilm – auch 35mm-Film genannt – ist das gängigste Filmformat in der analogen Fotografie. Es hat ein Bildmaß von 24×36 mm und ist universell einsetzbar. Die Auswahl an Kameras reicht von vollautomatischen Point-and-Shoots wie der Olympus MJU-II bis zu manuellen SLR-Klassikern wie der Canon AE-1Nikon FM2 oder Pentax K1000.

    Durch die kompakte Größe der Kameras eignet sich das Format hervorragend für unterwegs – sei es auf Reisen, bei Street-Fotografie oder im Alltag. Filme sind leicht zu finden, relativ preiswert und in vielen Emulsionen verfügbar. Auch die Entwicklung ist unkompliziert und bei nahezu allen Laboren möglich.

    Vorteile von Kleinbild:

    • Kompakte Kameras, perfekt für unterwegs
    • Große Kameravielfalt & günstiger Einstieg
    • Vielseitig einsetzbar für fast alle fotografischen Situationen
    • Hohe Bildanzahl pro Film (36 Bilder pro Rolle)

    Nachteile:

    • Geringere Auflösung und weniger Bildtiefe im Vergleich zum Mittelformat
    • Mehr Korn bei höheren ISO-Werten
    • Eingeschränkter Dynamikumfang

    Was ist Mittelformatfilm?

    Mittelformat verwendet 120er-Rollfilm und bietet ein deutlich größeres Negativ – je nach Kamera zum Beispiel 6×4.5 cm, 6×6 cm oder sogar 6×7 cm. Das wirkt sich nicht nur auf die technische Qualität, sondern auch auf die Bildwirkung aus. Viele Fotograf:innen beschreiben den Look des Mittelformats als „weicher“, „luftiger“ oder „plastischer“ – vor allem durch das feinere Korn, den höheren Tonwertumfang und die größere Bildfläche.

    Klassische Mittelformatkameras sind etwa die Mamiya 645, die ikonische Hasselblad 500, die Pentax 67 oder die charmanten zweiäugigen Kameras wie die Rolleiflex. Doch auch in dieser Klasse gibt es Point-and-Shoot-ähnliche Modelle, z. B. die Fujifilm GA645 Wide, die durch ihr kompaktes, fast automatisiertes Handling besonders reisefreundlich ist. Wer höchste Bildqualität mit modernem Autofokus sucht, findet mit der Contax 645 eines der professionellsten Systeme – beliebt unter Portrait- und Hochzeitsfotograf:innen weltweit.

    Vorteile von Mittelformat:

    • Höhere Auflösung und Bildqualität
    • Deutlich mehr Tonwertumfang und Bildtiefe
    • Charakteristischer Look (besonders bei Portraits)
    • Ideal für ruhige, bewusste Fotografie

    Nachteile:

    • Kameras oft schwerer, größer, langsamer
    • Geringere Bildanzahl pro Rolle (8–16 Bilder)
    • Weniger spontan, erfordert mehr Planung

    Bildqualität & Ästhetik – Was unterscheidet die Formate wirklich?

    Der größte Unterschied liegt in der Bildwirkung. Mittelformat bietet mehr Details, weicheres Bokeh und eine gewisse Tiefe, die sich vor allem bei Porträts und Landschaften zeigt. Die größere Filmfläche sorgt für weniger Korn und mehr Spielraum in der Nachbearbeitung – egal ob beim klassischen Vergrößern oder beim Scannen.

    Kleinbild hingegen liefert oft dynamischere, spontanere Bilder. Die höhere Bildanzahl pro Rolle erlaubt Experimente und schnelle Serien – was besonders bei Reportage und Street-Fotografie ein Vorteil ist. Wer oft unterwegs ist oder seine Kamera immer dabei haben will, wird das Format schnell zu schätzen wissen.

    Für wen eignet sich Kleinbild besser?

    • Du willst viel fotografieren und dich frei ausprobieren
    • Du suchst eine handliche Kamera für unterwegs, Reisen oder Street
    • Du möchtest unkompliziert entwickeln und scannen lassen
    • Dein Budget ist eher begrenzt und du willst günstig einsteigen
    • Du willst dich mit klassischer Fotografie vertraut machen

    Für wen eignet sich Mittelformat besser?

    • Du arbeitest gerne bewusst, langsam und mit Bedacht
    • Du fotografierst Portraits, Natur oder Stillleben
    • Du möchtest eine besonders hohe Bildqualität und Ästhetik
    • Du planst gezielte Projekte oder möchtest deine Bilder ausstellen
    • Du bist bereit, dich mit Technik und Limitierungen auseinanderzusetzen

    Die Wahl der Kamera ist dabei entscheidend:
    Eine Fujifilm GA645 Wide eignet sich perfekt für Reisen oder unterwegs – dank Autofokus und kompaktem Format.
    Die Contax 645 hingegen spricht Fotograf:innen an, die Studioqualität und moderne Features wie Autofokus mit einem echten Mittelformatlook verbinden wollen.

    Was passt besser zu deinem Stil?

    Am Ende geht es nicht um „besser oder schlechter“, sondern um das, was zu dir passt. Überlege dir:

    • Wie und wo fotografierst du am liebsten?
    • Magst du Spontanität oder planst du lieber im Voraus?
    • Ist dir Gewicht und Handhabung wichtig oder suchst du höchste Qualität?
    • Willst du möglichst viele Bilder machen – oder lieber wenige, dafür bewusste?

    Viele Fotograf:innen nutzen übrigens beide Systeme parallel: Kleinbild für den Alltag – Mittelformat für besondere Projekte oder Portraitreihen. Vielleicht ist auch das für dich ein Weg.

    Und du?

    Welches Format bevorzugst du – Kleinbild oder Mittelformat? Hast du vielleicht mit einer bestimmten Kamera besonders gute Erfahrungen gemacht? Teile deinen Favoriten und deine Gedanken gerne in den Kommentaren unter dem Beitrag – wir sind gespannt auf deinen Blick durch den Sucher!

  • Meine ersten Silbersalz 35mm Filme

    Meine ersten Silbersalz 35mm Filme

    Als Silbersalz das Licht der Welt erblickte, konnte ich natürlich nicht wegsehen. Viel zu gut ist die Idee, viel zu schön ist auch die digitale Präsenz der Jungs. Zugegeben: Echten FilmFilm auf 35mm zu bringen und für ganz normale 35mm Fotokameras zugänglich zu machen, ist geil. So, wie es CineStill auch schon macht. Nur das Silbersalz eben das deutsche Pendant ist. Ich habe also zugeschlagen, jetzt endlich aber auch mal die Filme vollgehabt und zurückgeschickt.

    Es ist über ein Jahr her, dass ich mir das kleine Testpaket von Silbersalz sicherte. 4 verschiedene Filme in dem kleinen Filmcase für damals 39,99 Euro. Ein ziemlich guter Preis für vier 35mm Filme inklusive Entwicklung, Scans und dem Porto für den Rückversand ins Labor.

    Bis letzten Monat hat es gedauert, dass ich diese vier Filme endlich voll gemacht hatte und zurück ins Labor schicken konnte. Dass ich dabei einen in meiner Canon AE-1 vergessen und nun vernichtet habe, ist dann eben passiert. Anfang der Woche kam dann auch die Bestätigungsmail meiner eingetroffenen Filme. Jetzt zum Wochenende war dann auch die DropBox mit den Scans gefüllt. Preview JPGs, Raws als unkomprimiertes JPG2.

    Die wenigen verwertbaren Ergebnisse meines Silbersalz Ausflugs, gibt’s jetzt hier.

    Silbersalz 35mm 050D (Daylight) Film

    Den Anfang macht der Silbersalz35mm 050 Daylightfilm. Die Ergebnisse finde ich tatsächlich erstaunlich gut. Sowohl farblich bei Tageslicht, als auch geblitzt oder im Dämmerlicht. Was mich tatsächlich verwundert.

    Silbersalz 35mm 200T (Tungsten)

    Silbersalz 35mm Film 500T (Tungsten)

    Noch verwertbare Ergebnisse hat der Silbersalz35 500T ausgespuckt. Tungsten sollte sich eigentlich besser für Kunstlicht eigenen. Erzeugt in meinem Fall aber so ein wunderschön flaches Bild bei Tageslicht, was ich gar nicht so super schlecht finde. Ist aber Geschmacksache.

    Ich kann nicht ausschließen bzw. halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass ich in meiner Contax T2 nicht unbedingt die besten Einstellungen für den Silbersalzfilm gewählt habe. Trotz der Empfehlung der Überbelichtung von einer Blende. Allerdings bestätigen sich mit meinen Ergebnissen jetzt auch bisschen die Meinung, dass die Beispiele auf der Website stark von den meisten Ergebnissen abweichen. Ich hatte das schon im Podcast mit Jörg mal behauptet, dass selbst bei den Fotografen, die ich als technisch sehr versiert einstufe, die Silbersalz Ergebnisse oft meilenweit von den Beispielfotos der offiziellen Website abweichen.

    An dieser Stelle ist für mich umso interessanter, ob das Material out-of-Cam kommt, oder die meisten meiner Kollegen mit den sehr guten RAW-Scans arbeiten und eben digital noch einmal eine Schüppe drauflegen. Was mir ein bisschen widerstrebt, die analog Scans noch einmal anfassen zu müssen. Andererseits sieht man auch an meinen paar Beispielfotos, dass der Look schon cool ist, wenn es viel Licht gibt. Das könnte auch der Grund sein, warum die Beispielfotos der Fotografischen Anwender, zum Beispiel im kürzlich veröffentlichen YouTube Video von Silbersalz so ballern. Viele davon sind einfach in wärmeren und lichttechnisch schöneren Gegenden als Köln entstanden.

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    Mein persönliches Fazit zu den Silbersalz Filmen

    Das wichtigste ist dann aber doch vielleicht das persönlichste. Ich mag das Projekt „Silbersalz“ und finde es auf jeden Fall unterstützenswert. Ich werde mit Sicherheit irgendwann auch mal einen neuen Versuch starten und vielleicht etwas mehr über die Fotos und den Film nachdenken. Zum jetzigen Zeitpunkt und mit den hier gezeigten Beispielen glaube ich aber, dass der Silbersalz Film nichts für mich. Irgendwie entspricht er nicht meiner Art zu fotografieren und verzeiht vielleicht auch zu wenig Fehler. Da ist mir der Kodak Gold geblitzt und ungeblitzt einfach die sichere Variante. Den kann ich dann nämlich immer noch für geile Scans ins Mein Film Lab schicken.

    Mit der Preiserhöhung auf 59,60 Euro ist das Silbersalz Sorglospaket in meinen Augen nämlich auch finanziell nicht mehr so super interessant im Vergleich zur Entwicklung im Mein Film Lab.

    Trotzdem glaube ich, dass einfach jeder seine eigenen Erfahrungen machen sollte. Schließlich unterstützt ihr mit Eurer Bestellung immer noch ein paar Filmdudes aus Deutschland, die einfach eine Idee hatten und vielen anderen damit auch viel Spaß und ein gutes Produkt bereitstellen.

    Für eine Überraschung war der Silbersalz Ausflug aber dennoch gut. So durfte ich feststellen, dass ich letztes Jahr Ostern noch ein Foto von meiner Oma gemacht habe, was ich tatsächlich vergessen hatte. Umso mehr freue ich mich, dass es dieses Bild heute gibt.